Wer zu einer Einweihungsparty eingeladen wird und über ein Geschenk für die Gastgeber nachgrübelt, der denkt meistens an Dekoartikel, Grünpflanzen oder kleinere Einrichtungsgegenstände. Kaum einer ist sich darüber im Klaren, dass das Schenken zum Einzug eine Tradition ist, die so lange zurückreicht, dass sich keiner mehr an ihre Anfänge erinnern kann. Und zwar ist traditionsgemäß das optimale Geschenk zum Einzug: Brot und Salz. Manch einer bekommt auch heute überraschend Brot und Salz zur Einweihung überreicht und weiß gar nichts so recht mit diesem Geschenk anzufangen, traut sich aber auch nicht nachzufragen.
Brot und Salz zum Einzug – Der trationalle Brauch
Auch wenn mancher bei dem Wort Brauchtum an längst vergangene Zeiten denkt und Handlungen damit verknüpft, die heute komplett in Vergessenheit geraten sind, erkennt man jedoch bei genauem Überlegen, dass viele Bräuche auch heute noch allgegenwertig und aktuell sind. Denn es handelt sich dabei nicht nur um vergangene Handlungen, sondern sie sind in vielen Bereichen immer noch bekannt, auch wenn man manchmal nicht auf Anhieb erkennt, dass es sich um einen Brauch handelt. Brot und Salz als traditionelles Geschenk zur Einweihung ist so ein Brauch.
Wie ist der Brauch „Brot und Salz zum Einzug“ entstanden?
Entstanden sind solche Bräuche über Jahrzehnte und haben sich damit in den meisten Fällen fest im kollektiven Gedächtnis verankert. Manche dieser Bräuche unterscheiden sich dabei von Region zu Region oder auch von Stadt zu Stadt, doch einige sind überall bekannt. Beispiele für solche Bräuche sind unter anderem das Aufstellen des Maibaumes und des Weihnachtsbaumes, das Anzünden von Raketen und Knallern an Silvester oder der Laternenumzug an Sankt Martin. Ein ebenfalls beliebter Brauch wird in Deutschland gerne bei einer Einweihungsfeier durchgeführt: es handelt sich, wie schon erwähnt, um die Tradition, Brot und Salz als Einweihungsgeschenk für den Gastgeber mitzubringen.
Warum schenkt man überhaupt Brot und Salz zur Einweihung?
Um diese Frage zu beantworten, sollte man sich die Symbolik der beiden Gaben anschauen. Denn auch wenn Brot und Salz in unserer heutigen Zeit eher unwichtig erscheinen, da sie als selbstverständlich angesehen werden, haben diese Nahrungsmittel eine wichtige Bedeutung.
Der Brauch, Brot und Salz zum Einzug zu schenken, liegt nämlich eigentlich darin begründet, dass beides symbolisch vor Hunger und Geldnot schützen sollte. Schon zu Zeiten der alten Griechen stand nämlich das Brot als Symbol für die Götter. So soll Demeter den Griechen den Ackerbau und das Backen von Brot gezeigt und damit die Nahrung und den Wohlstand der Griechen gesichert haben. Brot als wichtiges Symbol findet man in fast allen Religionen. Die Verbindung von Salz und Reichtum ist etwas kryptischer, aber nachvollziehbar, wenn man sich klar macht, dass Salz in den vergangenen Jahrhunderten einen wahnsinnig hohen Wert besaß. Für Salz musste man Zoll bezahlen und nicht selten wurde Salz gegen Gold und Edelsteine eingetauscht. Wer also Salz besaß, war mit Sicherheit kein armer Mann. Auch im christlichen Glauben spielt Brot eine wesentliche Rolle: hier symbolisiert das Brot den Leib Christi. Wir bitten im Vater Unser um „unser täglich Brot“ und Jesus brach das Brot beim letzten Abendmahl und teilte es mit seinen Jüngern.
Salz wiederum galt früher als enorm kostbar. Da es nicht sehr viele Orte gab, an denen Salz gewonnen werden konnte, und auch durch den schweren und gefährlichen Abbau im Salzstock, stieg der Preis für dieses Gut enorm. So war Salz lange kostbarer als Juwelen und galt als „weißes Gold“.
Brot und Salz als Einweihungsgeschenke stehen somit symbolisch für Wohlstand und Fruchtbarkeit. Man wünscht den Beschenkten damit, dass es an beidem nicht mangeln soll und die Beschenkten in ihrem neuen Haus sesshaft werden.
Übrigens schenkt man nicht nur zur Einweihung Brot und Salz, sondern übergibt diese Gaben zum Beispiel auch bei einer Hochzeit oder hält sie für den Besuch von Freunden bereit.
Neumodische Alternativen zu Brot und Salz as Geschenk
Da man heutzutage eher seltener mit einem Laib Brot vorm Verhungern bewahrt werden muss und ein Säckchen Salz noch niemanden vorm finanziellen Ruin bewahrt hat, reicht es sicher auch aus, wenn man das traditionellste Einweihungsgeschenk ein bisschen den neuzeitlichen Gegebenheiten anpasst. Wenn man davon ausgeht, dass eure zu Beschenkenden Personen eigenes Brot besitzen, ist z.B. ein Brotstempel, eine witzige Alternative, mit dem das Brot inividuell verziert werden kann. Und das wertvolle Salz kann man auch in einer stylischen Verpackung verschenken, etwa in Form eines magischen Salzstreuers.
Es können aber auch einzigartige Salzarten verschenkt werden. Einige Beispiele dafür sind:
- Meersalz: Fleur de Sel
- Raffinierte Gourmet-Salze
- Himalaya Salz
- Kräutersalze
- selbstgemachte Salzmischungen
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